Einleitung
Bevor du mit deiner wissenschaftlichen Arbeit richtig durchstartest, brauchst du einen klaren Plan – und genau hier kommt das Exposé ins Spiel. Es hilft dir, deine Gedanken zu sortieren, dein Thema abzugrenzen und dein Vorhaben gegenüber deinem Betreuer überzeugend darzustellen. In vielen Fachbereichen ist ein Exposé sogar verpflichtend, etwa als Grundlage für die Zulassung zur Bachelor- oder Masterarbeit.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du ein Exposé aufbaust, was auf keinen Fall fehlen darf und wie ein gelungenes Beispiel aussieht. Praktische Tipps und eine Mini-Vorlage helfen dir dabei, direkt loszulegen.
1. Was ist ein Exposé – und warum ist es so wichtig?
- Es ist kein Kapitel deiner Arbeit, sondern eine kurze, strukturierte Vorschau: Was du untersuchst, warum du es tust und wie du vorgehen willst.
- Dein Betreuer kann damit beurteilen, ob dein Thema sinnvoll eingegrenzt ist und ob dein methodisches Vorgehen passt.
- Auch für dich ist es eine wertvolle Hilfe: Du klärst frühzeitig Ziele, Theoriegrundlagen und deinen Zeitplan – und sparst dir später viel Umweg.
💡 Tipp: Speichere dir dein Exposé als „Arbeitsbasis“ ab – du wirst es beim Schreiben oft brauchen, z. B. für die Gliederung oder Methodik-Kapitel.

2. Der Aufbau: So strukturierst du dein Exposé
Ein überzeugendes Exposé umfasst idealerweise 1–2 Seiten (Bachelorarbeit) und enthält folgende Bausteine:
- Titel & Fragestellung: Formuliere einen vorläufigen Titel und eine klare Forschungsfrage.
- Zielsetzung: Was willst du herausfinden? Welchen Beitrag leistet deine Arbeit?
- Forschungsstand/Theorie: Welche Literatur oder Theorien greifen dein Thema auf? Wo ist noch Forschungslücke?
- Methodik: Wie gehst du vor – qualitativ, quantitativ, theoretisch? Welche Daten/Quellen nutzt du?
- Vorläufige Gliederung: Skizziere die Hauptkapitel deiner Arbeit.
- Zeitplan: Zeige, wann du was erledigst – realistisch und übersichtlich.
- Literaturverzeichnis: Gib erste relevante Quellen an, korrekt zitiert.
Extra: Falls du willst, kannst du ergänzend ein Deckblatt oder Anhang beifügen – z. B. mit einer Skizze, Tabelle oder Motivation.
Womit du glänzt: Wenn du alle Punkte prägnant, logisch gegliedert und sprachlich sauber formulierst, zeigst du, dass du dein Thema im Griff hast – und machst es deinem Betreuer leicht, dich zu unterstützen.
3. Exposé Beispiel – kompakt & verständlich
Damit du dir konkret vorstellen kannst, wie ein Exposé aussieht, hier ein Mini-Beispiel für eine Bachelorarbeit:
Arbeitstitel: Lernverhalten im digitalen Zeitalter: Eine Analyse studentischer Selbstorganisation seit Corona
Forschungsfrage: Wie hat sich die Selbstorganisation von Studierenden durch digitale Lehrformate verändert?
Zielsetzung: Die Arbeit untersucht, ob Online-Lehre zu einer Veränderung der Lerngewohnheiten geführt hat – und ob daraus neue Anforderungen an Hochschuldidaktik entstehen.
Forschungsstand: Erste Studien zeigen Tendenzen zu mehr Eigenverantwortung, aber auch Überforderung. Die theoretische Grundlage liefert das Selbstbestimmungskonzept nach Deci & Ryan.
Methodik: Eine Online-Befragung unter Studierenden (n=150) plus Auswertung bestehender Studien.
Gliederung (Auszug):
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Stand der Forschung
- Methodik
- Analyse & Ergebnisse
- Diskussion & Fazit
Zeitplan:
- KW 15–17: Literaturrecherche
- KW 18: Fragebogen erstellen
- KW 19–21: Datenerhebung
- KW 22–25: Auswertung & Schreiben
Seriöse Inspiration:
Checkliste: Hast du an alles gedacht?
Bevor du dein Exposé einreichst, geh sicher, dass du alle wichtigen Punkte abgedeckt hast. Diese einfache Checkliste hilft dir dabei, dein Exposé systematisch zu überprüfen:
Arbeitstitel und Forschungsfrage klar formuliert?
- Dein Thema ist präzise benannt, die Forschungsfrage ist eingegrenzt und nachvollziehbar.
Relevanz des Themas überzeugend begründet?
- Du hast erklärt, warum deine Arbeit wichtig ist – theoretisch, gesellschaftlich oder praktisch.
Forschungsstand kurz zusammengefasst?
- Die wichtigsten bisherigen Erkenntnisse zum Thema sind genannt und zeigen die Forschungslücke auf.
Methodik verständlich beschrieben und begründet?
- Es ist klar, wie du deine Frage beantworten willst (z. B. Umfrage, Analyse, Literaturarbeit).
Vorläufige Gliederung enthalten?
- Du hast die Hauptkapitel deiner Arbeit skizziert – mit logischer Reihenfolge.
Zeit- und Arbeitsplan realistisch erstellt?
- Du hast grob festgehalten, wann du recherchierst, schreibst und fertig wirst.
Literaturverzeichnis mit ersten Quellen vorhanden?
- Die verwendete Fachliteratur ist korrekt aufgeführt und sauber zitiert.
Sprache, Struktur und Verständlichkeit überprüft?
- Dein Exposé ist sprachlich klar, gut gegliedert und ohne unnötige Wiederholungen.
Feedback eingeholt?
- Mindestens eine Person (z. B. Kommilitone oder Betreuer) hat dein Exposé gegenlesen.
Tipp: Speichere dir diese Liste ab oder druck sie aus – sie hilft dir nicht nur beim Exposé, sondern auch beim Planen deiner gesamten Arbeit.
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4. Exposé schreiben – was du tun solltest (und was lieber nicht)
Damit dein Exposé überzeugt, solltest du ein paar grundlegende Dinge beachten – und typische Fehler vermeiden. Diese Do’s & Don’ts helfen dir dabei:
✅ Do | ❌ Don’t |
Formuliere eine klare und fokussierte Forschungsfrage. | Vermeide vage Themenbeschreibungen ohne Fragestellung. |
Zeige die Relevanz deines Themas mit konkreten Begründungen. | Schreibe keine allgemeinen Floskeln wie „Das ist ein aktuelles Thema“. |
Beschreibe deine Methodik nachvollziehbar und begründet. | Verwende keine unspezifischen Methodenangaben („Ich recherchiere etwas“). |
Erstelle einen realistischen Zeitplan mit sinnvollen Etappen. | Vermeide überambitionierte oder unrealistische Zeitangaben. |
Halte dich an formale Vorgaben deiner Hochschule (Struktur, Länge). | Missachte Richtlinien zu Aufbau, Seitenanzahl oder Zitation. |
Füge ein korrektes Literaturverzeichnis mit ersten Quellen ein. | Lass Quellen ganz weg oder zitiere unsauber/willkürlich. |
Achte auf klare Gliederung und roten Faden. | Verfasse ein wirres, unstrukturiertes Textfragment. |
Hole dir Feedback von Betreuern oder Kommilitonen. | Reiche dein Exposé ungelesen oder ungeprüft ein. |
Fazit: Mit einem überzeugenden Exposé den Grundstein legen
Ein gutes Exposé ist mehr als nur eine Pflichtaufgabe – es ist der erste Schritt zu einer klar strukturierten, wissenschaftlich fundierten Arbeit. Wer sich die Zeit nimmt, seine Fragestellung sauber zu formulieren, die Methodik sinnvoll zu planen und bereits erste Literaturquellen einzubinden, verschafft sich nicht nur selbst Orientierung, sondern auch einen positiven Eindruck bei Betreuern.
Nutze das Exposé als Werkzeug: zur Klärung deiner Gedanken, als Gesprächsgrundlage im Kolloquium und als Leitfaden für die nächsten Wochen. Je durchdachter du hier vorgehst, desto reibungsloser wird der Schreibprozess später verlaufen. Und denk daran: Ein gutes Exposé muss nicht perfekt sein – aber es sollte zeigen, dass du dein Projekt im Griff hast.
1. Wie lang sollte ein Exposé sein?
Das hängt vom Studiengang und der Hochschule ab. Für eine Bachelorarbeit sind meist 2 bis 5 Seiten üblich. Masterarbeiten können bis zu 10 Seiten umfassen. Am besten orientierst du dich an den Vorgaben deines Fachbereichs.
2. Muss ich im Exposé schon eine fertige Gliederung abgeben?
Nein – eine vorläufige Gliederung reicht völlig. Wichtig ist, dass du eine klare Vorstellung von Aufbau und Logik deiner Arbeit zeigst. Die Gliederung darf sich im Laufe der Bearbeitung noch ändern.
3. Was passiert, wenn sich mein Thema noch verändert?
Kein Problem. Das Exposé ist kein Vertrag, sondern ein Arbeitsdokument. Wenn du während der Recherche feststellst, dass du dein Thema anpassen musst, solltest du das mit deinem Betreuer besprechen – meistens ist das völlig unproblematisch.
4. Wie viele Quellen brauche ich im Exposé?
Du solltest erste zentrale Quellen nennen, um deine Fragestellung und den Forschungsstand zu untermauern. Meist genügen 5 bis 10 Fachquellen – Qualität ist wichtiger als Quantität.
5. Muss ich im Exposé schon empirische Daten haben?
Nein. Du erklärst lediglich, wie du Daten erheben möchtest (z. B. Umfrage, Interview, Literaturauswertung). Die Durchführung folgt erst später – im Exposé geht es um Planung, nicht um Ergebnisse.